Wer hat nicht schon einmal ein Déjà vu gehabt? Diesen seltsamen Moment, wenn man glaubt diesen Augenblick schon einmal erlebt zu haben.
Der Begriff Déjà vu kommt aus dem Französischen und bedeutet „schon gesehen“. Erstmals erwähnt wurde er von dem französischen Philosophen und Parapsychologen Émile Boirac (1851-1917) in seinem Buch L’Avenir des Sciences Psychiques (Die Zukunft der psychologischen Wissenschaft). Er definierte den Begriff als „Die Illusion sich an Ereignisse zu erinnern während sie erstmalig geschehen.“
Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen haben 79% der Menschen mindestens einmal im Leben ein Déjà vu, meist im Alter von 15-25 Jahren. Die Erfahrung tritt zufällig auf und dauert nur ein paar Sekunden. Die meisten Befragten gaben an, Auslöser sei meist eine merkwürdige oder überraschende Situation.
Am seltsamsten sind Déjà-vus, die mehrere Menschen gleichzeitig erfahren.
Bis heute sind Déjà-vus mysteriös. Es gibt verschiedene theoretische Ansätze was sie sind und wie sie entstehen. Manchen Theorien zufolge sind sie Erinnerungen an ein früheres Leben oder Teil der Erinnerungen anderer Menschen, die in einer ähnlichen Situation waren.
Andere glauben es seien Eindrücke aus einem Paralleluniversum, dass sich genau in dem Moment in perfektem Einklang mit dem eigenen befindet.
Fehler beim Speichern
Ist es möglich mit Paralleluniversen zu kommunizieren? Manche Wissenschaftler glauben, dass Multiversen existieren. Der amerikanische Physiker und Vertreter der String-Theorie Dr. Michio Kaku verweist auf eine Theorie, die besagt, dass manchmal, beim Speichern von Erinnerungen im Gehirn, bereits vorhandene, ähnliche Erinnerungen ausgelöst werden und somit der Eindruck einsteht diese Situation schonmal erlebt zu haben. Dass es sich dabei um Eindrücke aus einem Paralleluniversum handeln könnte, schließt er nicht aus.
Paralleluniversen
„Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass es da draußen ein Paralleluniversum gibt, in dem ich mit Pamela Anderson verheiratet bin.“
Prof. Stephen W. Hawking
Kaku ist mit der Idee von Multiversen nicht allein. Berühmte Wissenschaftler, wie Stephen Hawking, dem obenstehendes Zitat nachgesagt wird (es gibt keinen Hinweis darauf, dass er das wirklich gesagt hat) oder Steven Weinberg sind ebenfalls von der Existenz paralleler Universen überzeugt.
Unser Universum besteht, ebenso wie die parallelen Universen aus Wellen. Diese Wellen könnten sich manchmal überlagern oder in ein anderes Universum schwingen und so einen kurzen Einblick in eine andere Welt gewähren.
Kaku erklärt das mit einem Vergleich von Prof. Weinberg: Wenn man sein Radio auf einen Sender eingestellt hat, dann hört man die mit diesem Signal übertragenen Inhalte. Das bedeutet nicht, dass die anderen Radiosender nicht vorhanden sind. Alle anderen Frequenzen befinden sich ebenfalls im Raum, werden aber nicht empfangen. Manchmal jedoch passiert es, dass das Radio eines dieser anderen Signale auffängt und man hört zwei Radiostationen gleichzeitig.
Auf die gleiche Art sind wir auf die Frequenz unseres Universums eingestellt. Die anderen Frequenzen sind vorhanden, werden aber nicht wahr genommen.
Vielleicht ist ein Déjà Vu ein Moment, in dem unsere Atome nicht mehr im Einklang mit einem anderen Universum vibrieren und wir uns gewissermaßen kurzzeitig entkoppelt haben.
Für Dr. Kaku könnte die Theorie der Paralleluniversen Déjà Vus erklären. Immer wenn wir das Gefühl haben einen Moment schon einmal erlebt zu haben ist das ein Einblick in eines unserer Parallelleben.
Visionen unserer anderer Leben
Wenn diese Theorie korrekt wäre stellt sich die Frage was wir da sehen. Wer sind wir in einem anderen Universum? Wie ist unser Leben dort?
Hawking erklärte einst: Für jede Entscheidung, die getroffen werden kann, entsteht ein neues paralleles Universum.
Erklärt:
Rollt ein Stein einen Berg hinunter gibt es bei einem Aufschlag auf einen anderen Stein x Möglichkeiten in welche Richtung er abprallt. Für jede dieser Möglichkeiten entsteht ein neues Universum. Dies geschieht für jede Entscheidung oder Möglichkeit. Von Atomen bis hin zu menschlichen Entscheidungen. Daher muss es unendlich viele Universen geben. In einem gibt es noch Dinosaurier, in einem anderen ist Adam Sandler US-Präsident.
Meinung des Autors
Wenn ein Déjà Vu ein Einblick in das Leben eines Parallel-Ichs ist, dann muss es ähnlich sein wie hier, ansonsten hätten wir nicht das Gefühl des „schonmal gesehen“. Unser Blick nach drüben ist also eingeschränkt.
Die beste Erklärung für ein Déjà Vu habe ich irgendwann irgendwo gelesen: Das Gehirn speichert unsere Sinneseindrücke zunächst in einer Art Zwischenspeicher ab, dem Kurzzeitgedächtnis. Später, wenn es diese Information für wichtig erachtet wird sie vom „Arbeitsspeicher“ auf die „Festplatte“, dem Langzeitgedächtnis, verschoben. Beim ersten Speichern kann es in seltenen Fällen passieren, dass ein fehlerhafter elektrischer Impuls dazu führt, dass das Gehirn die Information ein zweites Mal speichert. Zur Sicherheit, falls es nicht funktioniert hat. Ein Computer würde sagen: „Datei schon vorhanden. Möchten Sie diese überschreiben oder umbenennen?“ Das Gehirn überschreibt anscheinend und wir bekommen eine ähnliche Fehlermeldung, die sich in dem Gefühl äußert diese Situation schonmal erlebt zu haben. Oder bennent das Gehirn doch die „Datei“ um und wir haben zwei Erinnerungen an die gleiche Situation?
Also ist ein Déjà Vu nur eine Art Minikurzschluß im Gehirn.
Quellen:
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