Kinderschutz ist der offizielle Zweck eines russischen Gesetzes, das in Europa sehr umstritten ist. Verabschiedet wurde das „Gesetz gegen Homo-Propaganda“ im Jahr 2013. Im Jahr 2017 verurteilte der Europäische Gerichtshof dieses intolerante Gesetz. Nach diesem Gesetz gegen Propaganda von nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen gegenüber Minderjährigen, wie es offiziell heißt, müssen in Russland angeblich perverse TV- oder Streaminginhalte, die LGBT-Themen beinhalten, eine Altersfreigabe ab 18 haben.
Olga Baranets, öffentliche Kommissarin für Familienschutz in der Region St. Petersburg, legte dem Innenministerium in Moskau eine Beschwerde vor, nach der sich Netflix nicht an diese Vorgaben halte, berichtet die Tageszeitung Wedomosti. Manche LGBT-Inhalte seien ab 16 gekennzeichnet.
Laut einem Netflix-Insider habe eine interne Untersuchung keinen Content mit LGBT-Thematik gefunden, der mit zu geringer Altersfreigabe gekeinnzeichnet ist. Sollte eine offizielle Prüfung zu einem anderen Ergebnis kommen, droht Netflix in Russland eine Geldstrafe oder im schlimmsten Fall die Sperrung des Dienstes.
Doch selbst wenn Behörden ein Fehlverhalten von Netflix feststellen, muss das nicht so große Konsequenzen zur Folge haben, so The Moscow Times. Als Beispiel wird der Musiksender Mus-TW angeführt, der für eine Show mit geschlechtsveränderten Stars eine Million Rubel, etwa 11.750,- €, bezahlen musste.
Mit einem US-Konzern wie Netflix könnte man allerdings etwas härter ins Gericht gehen und eine zeitweilige Sperre des Dienstes bleibt nicht ausgeschlossen.
Quelle: pressetetxt
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