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Jacinda Ardern

Jacinda Ardern

Die Neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern war bei uns eher unbekannt, bis sie zeigte, wie man mit einer Pandemie fertig wird.

Jacinda Ardern
Jacinda Ardern 2020
Foto: New Zealand Labour Party., CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Im Februar 2020 wurde der erste Coronafall in Neuseeland gemeldet. Im März verhängte die amtierende Premierministerin bereits die höchste Stufe des kurzerhand eingeführten Coronawarnsystems. Es folgte ein gnadenloser Lockdown, inklusive der Schließung der Grenzen. Bereits im April galt Neuseeland als das Land mit den wenigsten Coronafällen und Coronatoten. Im Mai war die Zahl der Neuinfizierten auf Null gesunken und im Juni kehrte man zum Normalzustand zurück, mit Ausnahme der strengen Einreisebeschränkungen.

In Neuseeland war Frau Ardern zu dieser Zeit bereits sehr beliebt. Ihr Einsatz für die indigene Bevölkerung, gegen die Kinderarmut und ihr Verhalten nach einem Terroranschlag auf zwei Moscheen in Christchurch brachten ihr die Sympathie des Volkes ein. Somit war es selbstverständlich, dass 97% der Bevölkerung angaben, sich an den kommenden Lockdown halten zu wollen.

Eine zweite Welle im August wurde gleichermaßen konsequent abgewehrt. Seit Oktober 2020 dürfen in Neuseeland wieder tausende Menschen im Stadion ihre Mannschaften anfeuern.

Wer ist Jacinda Ardern?

Jacinda Ardern war von Oktober 2017 bis Januar 2023 die Vorsitzende der New Zealand Labour Party und amtierende Premierministerin von Neuseeland. Bei der Wahl im Oktober 2020 wurde sie mit großer Mehrheit wieder gewählt und sollte vorerst für weitere drei Jahre im Amt bleiben. Im Januar 2023 gab sie überraschend Ihren Rücktritt im Februar bekannt, wurde jedoch bereits am 25. Januar abgelöst.

Als junge Mutter, die Ihr Kind während Ihrer Amtsperiode bekam, galt sie als Vorbild für das Bild der berufstätigen Mutter und traf damit einen Nerv ihres Volkes, der schon länger pulsierte. Im September 2018 begeisterte sie die UNO in New York, indem sie mit ihrem drei Monate alten Baby bei einem UNO-Treffen eintraf.

Obwohl sie nicht alle Wahlversprechen so einhalten konnte, wie geplant, erfreut sie sich großer Beliebtheit, auch wegen Ihrem Verhalten nach dem Terroranschlag. Sie sieht Neuseeland als ein Land der Diversität mit seinen 200 Ethnien und 160 Sprachen und lässt diese Ideologie nicht von Extremisten zunichte machen. Den Namen des Täters nennt sie niemals, um seinem Wunsch nach Publicity nicht nachzukommen. Eine Grundsatzrede vor dem Parlament begann sie mit dem islamischen Gruß „Salam Alaikum“ und auf der Trauerfeier bei den Angehörigen der Opfer erschien sie mit Kopftuch, um Solidarität zu zeigen und umarmte Menschen, ganz ohne Berührungsängste.

Sie setzte sich für eine mulitlaterale Politik und für Klimaaschutz ein, holte die Opposition mit ins Boot, obwohl sie nicht hätte müssen und kämpfte für die Belange des Volkes.

„Amerika verdient eine politische Führung, die so gut ist wie Jacinda Ardern“

New York Times

Wir ergänzen:

Auch Deutschland könnte eine solche politische Führung gebrauchen


Quellen und weitere Infos:

Titelfoto: Governor-General of New Zealand, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Jacinda Ardern – Politikerin des Jahres

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