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Kanye West, der dunkelhäutige Rassist und Antisemit

Kanye West

Als Stefan Raab in seiner Sendung TV Total die Rubrik „Randgruppenwitze an Randgruppen getestet“ führte, war das witzig. Heute sollte man das Wort „Randgruppe“ nicht mehr verwenden. Die Bezeichnung impliziert, dass die jeweils Gemeinten sich am Rande der Gesellschaft befinden und somit weder integriert sind, noch toleriert werden. Auch das Wort „Minderheit“ hat heute einen faden Beigeschmack.

Tolerierst du schon oder duldest du noch?

Um tolerant zu sein bedarf es mehr als der reinen Duldung von Menschen, die in irgendeiner Form anders sind, als man selbst. Bezog sich das bis vor Kurzem noch auf die Perspektive des weißen Hetero-Mannes, so ist es heute für alle Menschen gültig. Diese Entwicklung hat durchaus ihre Existenzberechtigung. War es nicht unfair, dass eine Person für gerwisse Äusserungen diffamiert wurde, während andere ungestraft lästern durften?

Allgemein galt der Witz über die eigene ethnische Herkunft, die eigene Religion oder eben die eigene Besonderheit als legitim. Geduldet wurden auch Gags von ehemals Unterdrückten über die vermeintlichen Unterdrücker.

Auf den Punkt gebracht: Der Weiße durfte keine Witze über dunkelhäutige Menschen machen, andersherum war das aber OK. Ähnlich verhielt es sich bei allen konfliktbasierten Beziehungen zwischen Menschengruppen.

Diese Zeiten sind nun vorbei. Jetzt wird jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft oder Ethnizität ob seiner Aussagen zur Rechenschaft gezogen. Das ist echte Toleranz und Chancengleichheit.

Neubewertung der Diskriminierung

Foto: David Shankbone, Public domain, via Wikimedia Commons

In diesem neuen Bewertungssystem finden wir nun Menschen, die sich rechtfertigen müssen, die früher nicht beachtet worden wären. So geschehen mit Kanye West, ein dunkelhäutiger US-Rapper, der anscheinend ein Problem mit Juden hat, warum auch immer. Und das ist nicht das Einzige, dass dieser Mann der Welt, mehr oder weniger unaufgefordert, mitzuteilen hat.

Öffentliche Fehltritte

In einem Interview mit Alex Jones, der inzwischen seine Position als populistischer Rechter erfolgreich etabliert hat, gab es von West Lob für Adolf Hitler und die Nazis: „Ich mag Hitler“ und „Ich liebe Nazis“, sagte der 45-jährige Musiker und ergänzte die Autobahn und die Erfindung des Mikrofons, dass er als Musiker benutzte als positive Errungenschaften Hitlers.

Alex Jones war nicht der einzige, den Kanye West zum Interview besuchte. Im Gespräch mit dem umstrittenen Rassisten Nick Fuentes und dem Mitbegründer der rechtsextremen „Proud Boys“, Gavin McInnes verlangte er von den Juden Hitler zu vergeben.

In dem 45-minütigen Video, das auf censored.tv zu sehen ist, gibt er damit an, dass das vorherige Interview „großartig für einen Präsidentschaftskampf“ geeignet sei. Er will auch 2024 wieder als Präsidentschaftskandidat antreten und im Fall eines Sieges das Land bibeltreu ausrichten.

Weiterhin macht er die Juden für Hitlers schlechten Ruf verantwortlich, bezeichnet Abtreibungen als Völkermord und behauptet die Medien würden von Juden kontrolliert.

Kanye West fiel schon unangenehm auf, als er zusammen mit Nick Fuentes bei Donald Trump auf dessen Anwesen dinierte. Mitch McConnell, Anführer der Republikaner im Senat meinte dazu, es gebe keinen Platz für Antisemitismus und Rassismus in der Partei. Für jemanden, der sich mit Rassisten und Antisemiten treffe sei es „höchst unwahrscheinlich, dass er jemals zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird“, so McConnell. Trump will zur Präsidentschaftswahl 2024 antreten und auch West will sich aufstellen lassen.

Wests letzter Faux Pas war ein Bild bei Twitter, auf dem ein Davidstern mit einem Hakenkreuz verflochten war. Elon Musk persönlich sorgte für die Suspendierung des Accounts. Aufgrund der vielen Auffälligkeiten des Kanye West distanzieren sich immer mehr Partnerunternehmen von dem Rapper, der sich kürzlich in „Ye“ umbenannt hat. Dazu zählen der deutsche Sportartikelhersteller Adidas, die Modekette Gap und die Luxusmodekette Balenciaga. Sogar das rechte Online-Portal Parler gab bekannt, dass der geplante Verkauf des Portals an West abgesagt wurde.

Weitere Infos:

https://www.adl.org/resources/blog/nicholas-j-fuentes-five-things-know

Quelle: n-tv.de

Titelbild: Kenny Sun from Boston, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

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